Mit Lumineers zu weißeren Zähnen
24.08.2023In der Zahnästhetik sind Lumineers seit vielen Jahren eine Behandlungsoption, um Zähne weißer oder regelmäßiger erscheinen zu lassen. Worum es sich bei dieser Art von Zahnverblendung (Veneer) handelt und worauf Patienten achten sollten.
Was sind Lumineers?
Verblendschalen namens Lumineers bestehen aus besonders dünner Keramik. Sie sind gerade einmal 0,3 Millimeter dick. Zum Vergleich: Ein Standardblatt Druckerpapier ist etwa 0,1 mm dick. Lumineers werden auf die vorderen Zähne geklebt. Ihre geringe Stärke hat einen erheblichen Vorteil: Im Gegensatz zu konventionellen Veneers muss der Zahnarzt den Zahnschmelz meist nicht beschleifen. Daher gehören sie zur Kategorie der sogenannten Non-prep-Veneers oder auch Prepless Veneers. Angefertigt werden sie in einem Labor des US-Unternehmens DenMat, das auf Dentalprodukte spezialisiert ist. In Deutschland bieten von DenMat lizenzierte Zahnärzte Lumineers an.
Wofür werden Lumineers verwendet?
Wie andere Veneers dienen auch Lumineers vor allem ästhetischen Zwecken. Wer seine Zähne nicht bleichen möchte, kann für hellere Zähne alternativ auf die keramischen Verblendungen zurückgreifen. Auch die Zahnform lässt sich anpassen, sodass Zähne gleichmäßiger oder größer erscheinen oder auch Zahnlücken verschwinden. Über die Ästhetik einzelner Zähne hinaus können kleinere Zahnfehlstellungen mit Lumineers ausgeglichen werden – in bestimmten Fällen können sie daher eine Alternative zu einer kieferorthopädischen Therapie sein.
Was sind die Vor- und Nachteile von Lumineers?
Zahnschonend und entfernbar
Da der Zahnarzt den Zahnschmelz vor dem Anbringen der Lumineers nicht beschleift, ist die Behandlung schonend. Schmerzen entstehen kaum, auf eine Spritze zur Betäubung können Patienten ebenso verzichten wie auf provisorische Veneers zwischen den Behandlungsterminen. Möchte der Patient nach längerer Zeit wieder ohne Veneers auskommen, können sie ersatzlos entfernt werden, denn der Zahn darunter bleibt intakt.
„Hollywood-Lächeln“ zum gehobenen Preis
Im Vergleich zu anderen Arten von Veneers sind Lumineers nicht die günstigste Variante. Laut Hersteller liegt der Preis umgerechnet zwischen ca. 700 und 1.800 Euro pro Zahn. In der Regel werden mehrere Zähne mit Lumineers verblendet, um ein einheitliches Bild zu erzeugen. Hinzu kommen die Kosten für die zahnärztliche Behandlung. Es ist empfehlenswert, sich vorab einen individuellen Heil- und Kostenplan erstellen zu lassen.
Wer seine Zähne mit Veneers ästhetisch korrigieren möchte, muss die Ausgaben selbst übernehmen. Liegt eine medizinische Indikation vor, ist eine teilweise Kostenerstattung durch die gesetzliche, die private Krankenkasse oder eine Zahnzusatzversicherung in seltenen Fällen möglich. Patienten sollten sich dazu vorab individuell informieren.
Nachteilig ist, dass starke Verfärbungen bei Lumineers durchscheinen können, denn die dünne Schicht ist lichtdurchlässig. Für Menschen, die mit den Zähnen knirschen, sind Veneers generell nicht geeignet, da sie durch die Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, leicht beschädigt werden können.
Sind Lumineers die richtige Wahl?
Patienten sollten sich beim Zahnarzt individuell über die verschiedenen Veneer-Varianten informieren, um so die für sie beste Wahl zu treffen. Je nach Behandlungsziel können auch andere Möglichkeiten wie das Bleaching infrage kommen. Unter den Veneers bieten Lumineers einige Vorteile wie die schonende Behandlung und die Möglichkeit, sie später wieder ersatzlos zu entfernen.
Quellen:
- Das Gesundheitsportal medondo.health
- S3-Leitlinie Vollkeramische Kronen und Brücken
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